• 28. März 2024, 18:47:12
• Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.
Neuigkeiten: Die Catfish-Divers sind wieder da :-)

Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Themen - Nessie

Seiten: [1] 2 3 ... 8
1
Ich wünsche allen Katzenfischen ein

 :110: Gesundes Neues Jahr!  :110:

und viele spannende Tauchgänge.  :107:

Und vielleicht gibts auch mal wieder einen Stammtisch.  :88:

Ciao Jens

2
Hallo Katzenfische,

ich wünsche Euch ein

Gesundes Neues Jahr!

Und das meine ich genau so.  :123:

Ciao Jens

3
Ratschecke;Hier ist Platz für Klatsch und Tratsch / PADI spammt
« am: 21. September 2018, 12:01:13 »
Hallo Katzenfische,

bekommt Ihr auch in der letzten Zeit ständig diese nervenden

Mails von PADI ?

Heut wieder:"Exklusive Urlaubsangebote für Tauchresorts ab sofort bei PADI Travel.." >:(

Ciao Jens

4
Zum Glück kein Personenschaden:



Ciao Jens

6
Die Katzenfische, die mich kennen werden ahnen, dass dieser Beitrag nicht vom einem neuen Rekordversuch im Freitauchen handeln wird.
Dieser Bericht von der Dunklen Seite handelt von unserer letzten Mission in der Riesenhöhle Kačna jama (Schlangenschlund) in Slowenien.
Vor einem knappen halben Jahr begannen die Vorbereitungen mit einem Missverständnis.
Ich hatte ein wenig über Höhlen in Slowenien recherchiert. Dabei tauchte auch recht schnell der Name Kačna jama auf. Jedoch Berichte wie z. B. dieser mit dem Titel:"13 Stunden Angst" /1/ 
Sagten mir: Das ist eine Sache, die übersteigt klar unseren Horizont.
Peter sah die Slowenienliste und den Namen Kačna jama und war sofort Feuer und Flamme. So war das nicht gewollt. Aber das Projekt war geboren.

Die Herausforderung beim Schlangenschlund ist der Einstieg bzw. Ausstieg, denn es gibt keine weiteren Eingänge. Die Höhle öffnet sich mit einem etwa 180 m tiefen Doppelschacht. 180 m das ist fast genau die Höhe des Restaurants im Münchener Olympiaturm.



Der westliche Schacht öffnet sich als riesiger Trichter und ist nur mit vielen Umsteigstellen zu bezwingen (siehe "13 Stunden Angst"). Das ist die übliche Route, die von den meisten Expeditionen gegangen wird.
Der östliche Schacht ist schmaler und führt direkt senkrecht nach unten.

Vom Aufwand her erschien uns der Direktschacht "einfacher". Aber warum gehen alle über den westlichen Schacht? Diese und andere Fragen harrten auf Antwort. Zusätzlich musste die Technik für einen so langen Ab- und Aufstieg eingestellt und erprobt werden.
Bei unserer Vorbereitungsmission dann, hing ich wie ein Schluck Wasser mit weichen Knien in der Sicherung am Schachtrand und schaute wie das Kaninchen auf die Schlange in den Abgrund.                                 
Wir entschieden uns letztlich nebeneiander an zwei Seilen direkt ab und aufzusteigen, nach dem Abstieg unten zu biwakieren, einen Tag Höhle machen, wieder biwakieren und am letzten Tag "nur" den Aufstieg zu machen - eine guter Plan.

Himmelfahrt war nicht als Titel für unsere Mission gedacht aber es war der erste machbare Termin.
Früh in München gab's noch eine Verzögerung mit dem Wagen. Der BMW-Notdienst kam sofort und dann ging's los.

Ein mentaler Test für mich war der Einbau der Verlängerung einer Sicherung auf der Steinbrücke zwischen den Abgründen. Und es ging was - alles wird gut.
Der Einbau des Materials lief dann wie am "Schnürchen" auch durch Peters Rollentechnik für die Seile.
Und endlich kam der Abstieg. Wie geplant zu zweit und nebeneinander.
Unwirklich schwebten wir über diesem unvorstellbaren Abgrund. Nochmal und nochmal das Seil übers Rack werfen und Fotos machen.



Neben uns öffnete sich der riesige Durchbruch zum Nachbarschacht. Der Blick geht zurück zu den Tagöffnungen wie ein Abschied.
 


Die Fahrt geht tiefer und tiefer der Schacht bleibt bodenlos. Das Rack wird warm. Zur Kühlung ab und zu mit dem Handschuh etwas Feuchtigkeit vom Fels übers Rack streichen. Die Spots der Lampen enden im nichts. Langsam umfängt uns die Dunkelheit der Tiefe. Unten Finsternis.
Fast am Ende vielleicht auf den letzten 50 Metern tauchen, wie durch einen Nebel, die Strahlen der Lampen auf den Boden.
Durch das Sitzen im Gurt sind meine Beine eingeschlafen. Ich lande im Schuttkegel auf den Knien. Die Uhr zeigt Minus 178.

Irgendwann hatten wir dann unser Biwak eingerichtet. Peters alter Gaskocher versagte und lief unter zischendem Geräusch aus. Also wurde die Linsensuppe über Teelichtern warm gemacht. Unten hat es knapp 6 °C und vielleicht 100% Luftfeuchtigkeit. Die Suppe tat gut. Und dann war noch Zeit für ein bischen Rotkäppchenwerbung:



Im Schlafsack war es kühl aber nicht so kalt, um wesentlich Energie zu verlieren.
Am morgen gab es dann Nesskaffee und Marmorkuchen.

Dann wurden nochmal die Pläne angeschaut /2/. Ich hatte schon vorher versucht Peters Ehrgeiz etwas zu bremsen. Und jetzt mit dem Aufstieg im Hinterkopf war es nicht anders. Als Tagesziel wurde der Škocjanski Kanal ausgegeben. Das ist ein langer Wasserlauf auf dem man sogar Schlauchboot fahren kann.
Nach dem Aufbruch wandelten wir durch die beeindruckenden riesigen Gänge und Räume im oberen Teil der Kačna jama. In diese Säle passt bequem macher Häuserblock. Teilweise öffnen sich die Decken noch weiter zu gewaltigen Schloten. Neben uns beeindruckende Tropfsteinmonumente oder märchenhafte Tropfsteine mit Kristallen.



Der Weg wurde schwerer. Es kamen bald glitschige Abhänge und Traversen, die zum Glück von vorhergehenden Expeditionen ausgebaut waren, aber trotzdem die ganze Konzentration forderten. Zuletzt haben wir uns noch durch einen zauberhaft mit Tropfsteinen dekorierten Schacht knapp 30 Meter abgeseilt.



Aber dann war die Zeit für den Rückweg gekommen etwa 200 Meter vom Tagesziel entfernt. Zeit zum Abschied nehmen.



In der folgenden Nacht hab ich mir noch die Rettungsdecke auf den Schlafsack gelegt um Energie zu sparen.
Beim Kaffee am morgen konnte ich einfach nichts essen. Zuviel Anspannung? Egal ich zwang mir eine halbe Semmel rein. Kurz vor dem eigentlichen Aufstieg nochmal eine halbe Semmel. Die Spannung stieg.

Die Uhr genullt und los ging's. Langsam den Rhythmus finden. Die Uhr zeigt nur 7 Meter - weitermachen. Drei Züge kurze Pause - weitermachen. Die Pausen wurden mechanisch kürzer - weitermachen. "Peter ich bin jetzt fast bei einem Drittel." Der war sauer, dachte er wär schon viel höher. Dann wieder Pause. Die Gedanken fliegen davon - weit weit weg - weitermachen. Halben Schokoriegel reingestopft - weitermachen. Doch es geht voran. Vorbei am riesigen Durchbruch zum Nachbarschacht. Nach knapp drei Stunden klickt der Karabiner in die Sicherung - geschafft - besser als gedacht.
Letztlich saßen wir dann erst recht spät in Triest in der Abendsonne in unserer geliebten Bar Espresso.
Peter sagte irgendwann: "Die Kačna jama ist eine Höhle, die man einmal macht." Ja, vielleicht - schau´n mer mal.

Ciao Jens
 

links:

/1/
http://www.caveseekers.com/caves/Kacna_Jama/3/mission.html

/2/
http://www.divaska-jama.info/old/Kacna/nacrt_kacna.htm


weitere Bilder:
http://www.dpreview.com/galleries/0516819303/albums/ka-na-jama

7
Hallo Katzenfische,

ich muss ab Do. für zwei Wochen mach Grenada.

Vielleicht geht auch was mit Bianca C.  ;)

Ciao Jens



http://puregrenada.com/explore/scuba-diving/grenada-bianca-c/

8
Letzts Wochenende haben wir uns vor der Hitze verdrückt und den Himmelsfelsenschacht gemacht.
Tief unten fröstelte uns und wir tranken voller Genuß heißen Kräutertee aus der Thermoskanne.
Nach der Mission gabs dann geräucherte Forelle in der Oberen Roggenmühle.
Voller Erfolg ;-)

Ciao Jens



Die Bilder:

http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/himmelsfelsenschacht

9
1. Kurzbesuch

Im Juli hatten wir erfolgreich eine Klufthöhle auf der Alb befahren. Da wir eh schon auf der Alb waren und es erst Nachmittag war, machte ich den Vorschlag, weiter zu fahren und einen Blick in den Rossgallschacht zu werfen.
Dort muss man durch eine Engstelle kriechen und dann tut sich nach ein paar Schritten schon der Schlund auf, der beeindruckend in die Tiefe fällt. Dieser Schacht ist von oben so respekteinflößend, dass man sich ohne Sicherung nicht an den Rand traut und auch nicht trauen sollte.

Blick zum Abgrund

Ohne viel nachzudenken, legte ich das Schachtzeug an und ging gesichert zum Rand des Abgrundes, um das Einbauen des Seiles dort abzuschließen. Der Blick folgte dem Seilende, das in die Tiefe glitt. Meine Knie wurden weich und der Magen flau. Spontan entschied ich für mich - heute wird das nichts.
Wir hatten ja auch schon eine Höhle gemacht. Nur Peter wollte absteigen. Er hatte sich in der Engstelle beim Zugang kurzzeitig so ungünstig eingeklemmt, dass ihm sogar die Luft wegblieb. Und er meinte jetzt, er wisse nicht ob er es noch einmal bis hier her schafft.
Sven schloss sich mir an aber wir wollten natürlich auf ihn warten.
Schon beim Abstieg war Peter sichtlich beeindrukt von der Schönheit des Ortes. Nachdem er wieder aufgestiegen war behauptete er aber, der Schacht wäre kaum mehr als 20 Meter tief. Naja, das werden wir noch mal überprüfen. Vielleicht war es auch die Retourkutsche für meine Bemerkung am Eingang, dass sie das Schachtzeug wegen der Engstelle noch nicht anlegen sollen, weil sie dicker als ich wären.


2. Wiederholung

Der Schacht war nicht gemacht. Also mussten Sven und ich da nochmal rein.
Die damalige Entscheidung war schon von der Sicherheit her goldrichtig, zusätzlich sollte man so einen schönen Ort einfach nicht unter Zeitdruck besuchen.
Diesmal kam das flaue Bauchgefühl nicht hoch, als ich am Abgrund stand. Im Gegenteil, das Abseilen war ein Genuss. Der Schacht ist überall mit teilweise monumentalen Tropfsteinen bestückt. Schon deshalb ist er einzigartig.
Die Tiefe habe ich zwei mal barometrisch gemessen und bin auf ca. 31 m gekommen.

Sven im Schacht

(Suchbild: Findet Sven!
Leichter gehts beim Bild in Originalgröße:

http://g3.img-dpreview.com/9672EFF2547E4CC19AD59D6765C1E1E3.jpg  )


Zur Krönung des Ganzen trifft man auf dem Boden des Schachtes, wenn sie einem denn gewogen sind, auf seine Bewohner - Feuersalamander.
Schon Peter hatte ein Bild von Cleo mit nach oben gebracht.

Cleo

Die Salamander bewegten sich dann instinktiv mit langsamen aber stetigen Schritten aus der Fläche zu etwas höheren Positionen um sich zu schützen.

Julius

Zusätzlich bewohnten noch ein Kröterich und Fledermäuse die Tiefe.
Neben seiner geologischen Besonderheit beherbergt der Rossgallschacht also auch hochinteressante und sensible Biotope. Schon ein achtlos in die Tiefe geworfener oder nur losgetretener Stein kann da fatal sein.
Wir haben deshalb unsere Besuche dort stets verschleiert. Gerade in dieser Gegend wandelten viele Höhleninteressierte herum. Wir hatten unser Material immer verpackt und darauf geachtet, dass uns Niemand folgte. So konnte niemand erkennen, was wir genau vorhatten.
Eine Mutter, die gerade mit ihren Kindern aus einer unweit gelegenen und stark besuchten Höhle kam, erzählte mir gleich, dass wir ja vor ihnen gegangen sein müssen und ob wir auch eine Dreiviertelstunde für den Weg gebraucht hätten. Verlegen antwortete ich nur: "Man muss ja nicht so schnell gehen."

Ja, und Morgen gehts schon in das nächste Loch. Diesmal in Franken.

Ciao Jens 
 
P.S.
Hier sind noch mehr Bilder vom Rossgallschacht:

http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/rossgallschacht

und von der Klufthöhle A. :

http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/klufth-hle-a


10
Heute konnte ich mich endlich dazu durchringen, den Curaçao-Log fertig zu schreiben vorher hatte ich schon aus den endlos vielen Bildern ein "paar" aussortiert. Der Text wird immer länger. Also wieder kürzen. Ich gebe deshalb keine Garantien auf Vollständigkeit oder gar Ausgewogenheit.

Amsterdam

Der Hinflug ging über Amsterdam und so hatten wir noch einen halben Tag Zeit, um uns die Stadt mit den Grachten anzuschauen. Wie für den Touristen inszeniert wirkten die Coffeeshops oder die mit Schummerlicht im Schaufenster sitzenden leichtbekleideten Damen.
Und wir konnten schon etwas Holländisch auf uns wirken lassen, das für den deutschen Leser manchmal seltsam lustig ist. Z. B. gab es eine Werbung für "GRATIS BELLEN". Für Amsterdam muss man sich definitiv mal extra Zeit nehmen.



Gratis Bellen

Curaçao

Beim Anflug drehte der Flieger eine großzügige Runde. Von oben erschienen weite Teile der Insel in graubraunen Farben also sehr ausgedörrt. Kein Wunder, es war ja Trockenzeit. Größere Teile des Landes sind mit einem dornigen und scheinbar undurchdringlichen Buschwerk bedeckt, in dem noch jede Menge Kakteen stehen, auf denen manchmal Bromelien wachsen oder dörren. Hier trifft sich also, wie sonst kaum auf der Welt, Wüste und Dschungel.



Ascencion

Im vertrockneten Laub rascheln oft Eidechsen. Die Holländer haben für diese teilweise recht lustige Namen so heisst eine Sorte Blaublau wegen des blaugrünen Schwanzes und die Geckos heißen Plackiplacki. Sehr auffällig sind auch die recht stattlichen Leguane, von denen schon alleine drei auf einem Baum bei unserer Ferienwohnung lebten und sich dabei manchmal Kämpfe mit dem Papagei des Hauses lieferten.



Leguan im Sun Reef Village

An manchen Stellen sieht man Wasserflächen mit wilden Flamingos, auch der Christoffel Nationalpark sei erwähnt. Dort findet man im unteren Teil eine schöne Rentnerhöhle in der neben Fledermäusen auch Bienen leben.



Rentnerhöhle: Erforschung der Höhlenbiene

Unweit der Höhle kann man sogar historische indianische Felszeichnungen besichtigen.
Die Nordküste ist rauh schroff und felsig. Fast ständig weht eine steife Brise von Nord.



Nordküste

Die Strände sind deshalb alle am Südufer. Im Windschatten der Insel leuchtet das Wasser azurblau über dem Korallensand. 

Sun Reef Village

Das Sun Reef Village ist eine schöne kleine Anlage. Wim und Liesbeth hatten das ganze vor ein paar Jahren übernommen. Das Grundstück macht einen pradiesischen Eindruck u. A. wegen der schönen großen, schattenspendenden Bäume und der Lage unmittelbar am azurblauen Meer. Eine Hauptrolle spielte natürlich der Hauspapagei, der einen schon mal mit "Hallo" begrüßt oder ein dreckiges Lachen imitiert.



Hauspapagei beim nerven

Der Kontakt zu Wim und Liesbeth war immer sehr herzlich auch nachdem wir am Anfang gleich einen Schlüssel abgebrochen hatten, später ein Handtuch verloren, die Kaffeemaschine geschrottet und bei der Mückenjagd eine Küchenlampe zerstört hatten. Und zum Abschied gab's sogar Bussis - drei wie in Holland üblich.

Die Insel

Curaçao wirkte anders als andere Karibikinseln. Eine wichtige Rolle spielt vielleicht das Öl aus Venezuela. In Willemstad hatte mal Shell eine große Raffinerie. Um Entsorgungskosten für alte Fabrikteile zu sparen wurde das ganze für einen symbolischen Dollar an Venezuela verkauft und die betreiben die Dreckschleuder weiter. Deshalb wir auch mehrmals am Tag in Willemstad die große sich drehende Pontonbrücke die Queen Emma Bridge oder The Swinging Old Lady geöffnet, um den Öltankern die Passage zur St-Anna-Bucht zu ermöglichen. Das ist natürlich jedesmal ein super Event für die Touristen.



Öltanker, davor Swinging Emma (weggeklappt)
 
Die billige Energie kommt also aus dem Öl. Sogar ein Teil des Trinkwassers wird mit diesem Strom aus dem Meerwasser gewonnen. Eine größere Ölkrise wird wahrscheinlich diese Insel ganz hart treffen. Die Holländer haben an der Nordküste ein paar Windräder sozusagen als Geschenk installiert, jedoch sind die immer noch nicht ans Netz angeschlossen. Keiner nimmt das Geld für diese Investition in die Hand. Man denkt eher an Heute als an Morgen oder Übermorgen. So hat es jedenfalls Bert erzählt, der uns zwei mal mit seinem Jeep herumkutschiert hat. Und er sagte auch, die finanziell wahrscheinlich bedeutendste Branche für die Insel wären Offshore Investments. Klar, davon sieht man weniger.
Natürlich spielt der Tourismus auch eine wichtige Rolle. Und Holland soll noch zusätzlich unterstützen z. B. für den Ausbau der Infrastruktur.
An einigen abgelegenen und eigentlich sehr schönen Stellen wird mit Schildern vor Kleinkriminalität gewarnt. Ich kann nicht sagen, ob das berechtigt ist - zum Glück.
Durch die relative Nähe zu Venezuela ist wahrscheinlich auch dafür gesorgt dass immer Drogen auf der Insel sind oder weiterbewegt werden. Zu sehen ist wenig - es wird halt gemunkelt. Und bei San Nicolas kamen uns mal im abgesperrten Gebiet drei Typen in zwei Autos entgegen, und die sahen so richtig Scheiße aus - auch die Autos.
Die Einwohner sind überwiegend Nachkommen afrikanischer Sklaven. Die Holländer hatten vor Zeiten Curaçao zu einem Zentrum des Sklavenhandels gemacht. Spuren dieser Geschichte kann man noch in den Landhäusern der ehemaligen Sklavenhalter besichtigen. Heutzutage soll das Verhältnis zu den Holländern sehr gut sein. Man schätzt auch ihre Geschäftstüchtigkeit und die finanzielle Unterstützung.
Die meisten Menschen, denen wir direkt begegnet sind, waren sehr freundlich und lustig. 



Strand bei Saint Michel

Man sieht aber auch einige Männer den ganzen Tag nichts anderes machen als z. B. vor irgendwelchen Bars, die aussehen wie Kioske mit vergitterten Fenstern und einem Fernseher drin, rumhängen. Die Männer sind in der Regel von stattlicher Gestalt. Einige Frauen haben jedoch, wahrscheinlich genetisch bedingt, ab einem gewissen Alter ein - ich sage mal - Figurproblem, das erst ab der Hüfte abwärts beginnt. Ungeschickterweise wird dann oft noch Jeans getragen, mit Konfektionsgrößen, die es wahrscheinlich nur auf der Insel gibt. Besonders krass konnten wir das im Supermarkt von Piscadera besichtigen, wo einige Kassiererinnen definitiv die Spezifikation der Jeans und der Kassenschemel sprengten.

Curaçao Divers

Ich war vor dem Urlaub zu faul, mich um irgendwas zu kümmern oder Informationen zu sammeln. Im Tauchernet hab ich nur bis zu den Klagen über die Mückenplage in der Regenzeit gelesen...
Glücklicherweise sind auf dem Gelände des Sun Reef Village auch die Curaçao Divers.
Hauptsächlich hatte ich keine Lust auf gepampertes Blasentauchen. Also bin ich rein in den Laden und hab Harald, dem das ganze gehört, skeptisch gefragt: "Was macht ihr denn so?". Die Antwort war: Eigentlich nichts. Seine beiden Tauchlehrer mussten das Land wegen der Erneuerung der Arbeitsgenehmigung verlassen. Aber man kann sich auch Material ausleihen und auf eigene Verantwortung tauchen. Das war wie Gedankenlesen, genau das was ich zu hören hoffte. Eigenständiges Tauchen ist hier also möglich und sogar üblich - fehlte nur noch ein Buddy.
Der erste TG ging dann ans durchaus vorzeigbare Hausriff vom Sun Reef mit Mark. Mark hat bis zum Alter von 15 Jahren in Deutschland gelebt. Seine Eltern kamen aus den Staaten. Er sagte er war kein army brat sondern ein candy brat, weil sein Vater irgendwas bei Mars machte. Jetzt nach 30 Jahren hatte er frisch seinen Tauchschein gemacht, um an der Unterwasserhochzeit seines alten Schulfreundes teilzunehmen. Aber Mark bewegte sich unter Wasser wie ein alter Hase, ruhte in sich und zeigte das durch seine Körpersprache. Der zweite TG war dann bei Porto Marie einen Tag nach der Hochzeit, wo wir mit dem jungen Brautpaar die GoPro von Andre dem  Bräutigam unter Wasser gesucht haben. Der hatte sie dort zwei Tage zuvor verloren. Das Suchen war nicht erfolgreich jedoch das Fragen im Diveshop. Es gibt also doch noch ehrliche Finder.
An einem weiteren Tag war ich dann mit Fred am Kokomo Beach unterwegs. Dort haben wir auch Offroad einen Unterwasserfriedhof für Autos gemacht. Und nach Sonnenuntergang stand noch einmal Hausriff auf dem Programm.



Offroad: Fred im Pickup

Mittlerweile hatte ich alle möglichen und unmöglichen Tauchplätze recherchiert. Am liebsten wäre ich noch zur Superior Producer gegangen, einem Wrack vor Otrabanda - hat leider aus Buddy- und Zeitgründen nicht mehr geklappt. Naja, ist dann bei der nächsten Gelegenheit auf dem Zettel.

Es war ja auch kein vordergründiger Tauchaufenthalt. Wir haben jede Menge gesehen und in tolle Stränden und Restaurants und Bars abgehangen. Abends sind wir oft zu Fuß ins Octopus Restaurant - nicht weit vom Sun Reef direkt am Meer - zum Abendessen gegangen. Beim Sonnenuntergang mit einem Polar-Bier auf dem Tisch aus Holzplanken, das sanfte Rauschen im Ohr fielen einem fast die Augen zu - Entspannung brachial.



Entspannung brachial


Ciao Jens

P.S.

Die Bilder:
http://www.catfish-divers.eu/index.php?action=gallery;cat=136

11
Die Aktion zum Abhebern des Kristallsiphons im Angerlloch wurde aus verschiedenen Gründen fallengelassen. Aber am Sonntag sollte es, trotz der ungewissen Situation am Siphon, wieder ins Angerloch gehen, auch um unsere SRT-Fähigkeiten auszubauen.
Am Parkplatz standen schon drei Autos und wir hofften, dass die von Wanderern oder Mountainbikern sind. Also breiteten wir unser Material neben dem Wagen aus und machten uns langsam marschbereit.
Doch plötzlich kamen SUVs und ein Kleinbus angebraust. In einem Fenster sah ich schon ein paar gelbe Gummistiefel. Mir schwante nichts gutes. Einen der Aussteigenden fragte ich sofort, ob hier heute ein Event wäre.
Der antworte: "Ja, das Event ist hier." Auf meine Nachfage erklärte er dann, dass der Verein für Höhlenkunde in München sein 60. Jubiläum feiert und ins Angerloch geht.
Dann moserte auch schon so ein Grünschnabel an unserem Material rum, dass das doch nicht professionell sei und eher was für canyoning wäre.
Ich zeigte ihm gleich die Aufschrift an meinem Schleifsack und sagte: "Nein, das ist urban survival technology für Großstadtindianer!"
Dann kam eine Betreuerin vorbei, die ich nach dem Stand am Kristallsiphon fragten konnte. Aber sie hatte keine Information bzw. es war von ihnen nichts diesbezüglich vorbereitet worden. Nach ihrer Frage, ob wir denn in einem Verein wären, war dann das Gespräch schnell beendet.

Bei der Vorstellung, wie wir im Seil in der Wand hängen und zwölf oder mehr Touristen uns dabei zuschauen und kluge Bemerkungen machen, sträubten sich meine Nackenhaare.
Und, wie aus dem nichts, kam mir der Gedanke, doch einfach in die Korallenhöhle auszuweichen.
Die Korallenhöhle ist kleiner und enger als das Angerlloch, aber ich hatte im letzten Herbst schon vor dem Eingang gestanden und sie war für uns Neuland.
Spontan ergriffen wir die Flucht und stiegen ins Auto.

Auf dem Weg zur Korallenhöhle braucht man zwei Seile. Eines an einem steilen Abhang und eines direkt am Portal um beim Abstieg eine kurze Freikletterstelle zu überbrücken.
Für das Seil am Eingang fanden wir nicht weniger als sechs Bohrhaken und einen Klemmhaken. Irgendenwie müsste wohl jeder, der seine HILTI bis hier her geschleppt hatte, diese zwangsläufig auch missbrauchen. Zum Glück fanden sich in der Höhle keine weiteren Verunstaltungen dieser Art.

Der Einstieg ist sehr flach und kann nur kriechend passiert werden. Mann erreicht dann schnell die Korallenkluft, einen Raum mit drei Metern Tiefe und einem Schlot. Ihren Namen hat die Kluft und von dem schönen dunklen Gestein an den Wänden.


Korallenkluft Detail

Bald darauf erfolgt der Abstieg durch eine Spalte, den Stamperlschacht. Unten angekommen erreicht man den Stamperlsiphon. Der war leider zu, weil bis zur Decke des kleinen Gangs mit Wasser gefüllt. Die Umgehung des Stamperlsiphons bildet der Schafpelzschluf.


Schafpelzschluf mit Sven

Über diesen erreicht man den spektakulären Säulengang direkt hinter dem Stamperlsiphon.


Stamperlsiphon

Wobei der Name Gang etwas übertrieben erscheint, weil man wegen der Höhe die meiste Zeit auf allen Vieren krabbeln muss. Dennoch erschien er sehr lang und beeindruckend.


Säulengang

Man spürt hier wie die Kraft des Wassers diese Höhle formte und formt, und wie bei fast allen Teilen der Korallenhöhle sind die Wände mit Fließfacetten übersät. 


Säulengang mit Tropfstein

Spontane Flucht war die beste Entscheidung. Nach meinem Empfinden ist die Korallenhöhle eine der schönsten Esterhöhlen.

Und hier sind noch ein paar mehr Bilder:
http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/korallenh-hle



Ciao Jens

12
Hallo Katzenfische,

ich werde am 21.6. im Angerloch sein, um den Kristallsiphon anzuhebern.
Das ist eine gute Gelegenheit, für alle die mal ins Angerlloch schauen wollen, mitzukommen.

Treffpunkt: 21.6., 9:30 am Seestüberl in Urfeld.

Weitere Instruktionen gibt es für ernsthafte Mitstreiter per PN.

Ciao Jens

P.S. Und nahezu unvermeidlich gibt es wieder neue Höhlenbilder:
http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/grundlose-grube

13
Hallo Katzenfische,

ich hatte heute ein interessantes Gespräch mit Gerda vom gleichnamigen Tauchshop.
Gerda sagte, dass sie über Ostern im Tegernsee tauchen geht.
Ich fragte natürlich gleich wo.
Und das erstaunliche ist: Sie wird direkt in Tegernsee hinter dem Hotel Guggemos ins Wasser gehen.  :o
Das Hotel Guggemos ist seit Jahren geschlossen. Das war wirklich schade, weil der damalige Wirt sehr taucherfreundlich war.
Nun bietet sich wieder die Möglichkeit an diesen Platz zu nutzen, denn dort hat jetzt das Tauchsportzentrum Tegernsee eröffnet, direkt am Parkplatz hinter dem Guggemos. Und die haben dort einen Zugang zum See.
Hier ist die Homepage vom Tauchsportzentrum Tegernsee:

http://www.tauchen-tegernsee.de/

Ich hatte schon mal überlegt beim Guggemos über den Zaun zu klettern, um dort zu tauchen. Aber das scheint jetzt viel einfacher zu gehen.

Frohe Ostern!

wünscht Jens

14
Prolog

Eine der Schwestern des Angerlochs ist die Rastgrabenhöhle. Im August im letzten Jahr bin ich dort das erste mal gewesen. Damals nur ausgerüstet mit einem 12 m Halbseil ging es durch den unteren Eingang, einem sehr engen Spalt, der in zwei Stufen 8 m senkrecht ins Innere führt. Drinnen bin ich dann bis zum Mittenwalder See vorgedrungen. Vor der Überwindung des Felstunnels, der bei normalem Wasserstand gerade Platz für einen Kopf über Wasser lässt, habe ich die zweite nur wassergeschützte Lampe brennend am Einstieg zurückgelassen und bin in den 4 Meter tiefen See geschwommen. Da ist dann die Idee gekommen, hier zu Schnorcheln und ein paar Unterwasseraufnahmen zu machen.
Der Rückweg aufwärts durch den engen Spalt war sehr mühsam. Die Quälerei dauerte fast eine halbe Stunde, und ist ohne Seil wahrscheinlich nicht machbar.
Für mich gab's damals zwei Erkenntnisse: Du bist wahrscheinlich verrückt und durch diesen Spalt gehe ich nicht mehr.


Wiederholung mit Schnorchel

Nach mehr als einem halben Jahr bot sich am letzten Samstag, nach einer Woche ohne Niederschlag, eine gute Gelegenheit für den zweiten Versuch. Dafür geht man auch gerne mal einen weiteren Weg.
Zwangsläufig wurde der obere Einstieg, ein 14 m senkrecht abfallender Kamin, gewählt.



Für den gestandenen Höhlenforscher wahrscheinlich nicht der Rede wert, aber das Abseilen dort nach der langen Vorbereitungszeit, das Einschweben auf diesem Weg, war einfach nur Klasse.

Unten ein kleines Stück talwärts kann man dann den Spalt des unteren Eingangs besichtigen. Sven, mein Kollege war sofort bezüglich der Wahl des Eingangs überzeugt.



Dann folgt man dem Dreieckgang. Dieser endet in einer Halle direkt vor dem Einstieg zum Mittenwalder See.



Und dort erfolgte nun die geplante Schnorchelaktion.
Das Schnorcheln durch den Felsbogen klappte ganz gut. Der Boden des Sees zeigte sich, leider ohne Kisten mit der Aufschrift Reichsbank. Aber das Fotografieren war ein Schlag ins Wasser. Für die Beleuchtung, war doch zuviel Sediment aufgewirbelt. Und sobald die Kamera aus dem Wasser kam beschlug die Frontscheibe.



Sven konnte dann endlich auch den See überwinden, und half mir gleich beim Putzen der Frontscheibe. So dass zumindest noch ein zwei ÜW-Aufnahmen vom Mittenwalder See gemacht werden konnten.



Dann klettert man ein Stück nach oben und erreicht die Halle der Erwartung den größten Raum der Rastgrabenhöhle.



Von dort geht der Hauptgang weiter nach oben um dann am Ende zum Tauchersiphon abzufallen.



Der Tauchersiphon führt etwa 40 m unter dem Fels durch und endet in einer weiteren Halle. Das ursprüngliche Vorhaben in diesen Siphon hereinzuschnorcheln und zu fotografieren wurde wegen der Erfahrungen am Mittenwalder See aufgegeben.   
Der Gang vor dem Tauchersiphon ist vom letzten Hochwasser gründlich mit Schlamm überzogen, im Höhlenplan heisst das vornehm: "lehmbedeckte kleine Gerölle". Wir hielten uns am Seil fest, um keine Rutschpartie ins Wasser zu machen, und hangelten uns an diesem wieder zurück.
In der Halle der Erwartung gab's noch eine Brotzeit und bald gingen wir schon im Dreieckgang talwärts.



Am oberen Eingang gab's dann eine handfeste Überraschung - draussen war es dunkel. Ich nahm mein Handy und rief Zuhause an: Wir sind wieder draußen, alles ok! Bis um 9 Uhr wollte ich mich zurückmelden. Die Zeit auf dem Handy: Viertel vor Acht, also alles im grünen Bereich. Dann zog Sven seine Uhr heraus. Es ist schon eine Stunde später. Mein Handy noch auf Winterzeit - autsch.
Und, wir waren geschlagene 6 Stunden in dieser Höhle.

Auf dem Heimweg hatte ich dann noch den GPS-Track um 40 m verfehlt. Was nachts, im Wald, bei Nieselregen, im Kopflampenlicht und hangaufwärts eine tolle Zusatzeinlage war.

Also, die nächsten Höhlen werden definitiv ohne Schnorchel gemacht.
Ansonsten: Voller Erfolg!

Ciao Jens

Hier ist der Link zu den Bildern:

http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/rastgrabenh-hle



P.S.

Aus aktuellem Anlass soll an dieser Stelle noch einmal vor dem Betreten von Höhlen gewarnt werden. Dieses kann selbst für Leute mit Erfahrung unerwartet ausgehen:

http://www.merkur-online.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen/bergwacht-rettet-mann-hoehle-3464599.html


15
Bei meinen Recherchen bin ich auf eine unglaublich interessante location gestoßen:

Die Falkensteiner Höhle.



Die Höhle ist mit Neopren gar nicht so schwer zu befahren und wahnsinnig groß bzw. lang, und für Cacher geht auch was:

http://www.bichsnsammler.de/falkensteiner-hoehle


Hier noch eine Hohlraumbeschreibung von Jüngern der Dunklen Seite:

http://www.caveseekers.com/caves/Falkensteiner_Hoehle/cave.html

Nachdem SRT gelöst ist und jetzt unzählige Höhlen warten, werde ich frühestens im Herbst dazukommen, dort reinzuschauen.

Ciao Jens

Seiten: [1] 2 3 ... 8