Catfish-Divers

Tauchen => Tauchen allgemein;Für Tauchthemen die sich nicht um Tauchtreffen oder -fragen drehen => Thema gestartet von: gelöschter User am 29. September 2012, 15:02:52

Titel: dive-inside Gozo
Beitrag von: gelöschter User am 29. September 2012, 15:02:52
... war da einer von euch dabei?
Ich ja, und jetzt hört man trotz diverser Nachfragen nichts mehr von taucher.net.
Titel: Re: dive-inside Gozo
Beitrag von: speedy am 29. September 2012, 17:37:56
Berichte doch mal.

Also ich war nicht dabei und wenn einer von hier
dabeigewesen wäre dann denke ich wäre das hier geschrieben
worden.
Titel: Re: dive-inside Gozo
Beitrag von: gelöschter User am 30. September 2012, 16:49:15
... da ist unser abgelieferter Bericht, der in einem Hochglazbuch - natürlich überarbeitet - erscheinen soll, mit anderen Berichten von Gruppen, die ebenfalls am Projeklt mitgeabeitet haben.

?Into the blue?

Zwei Tauchgänge an zwei Wracks - die MV Karwela und die MV Comino Land

Im Süden der Insel Gozo, genauer in IX-XATT-I-AHMAR (auch ?red coast? genannt) befindet sich der Einstieg zu drei Wracks - der MV Karwela, der MV Cominoland und der MV Xlendi. Es handelt sich dabei um den Wracktauchplatz auf der Insel Gozo schlechthin. Lohnenswert und sicher für Sporttaucher zu betauchen sind nur die MV Karwela und die MV Comino Land. Die MV Xlendi liegt seit ihrem Versenken im Jahr 1999 kopfüber in ca. 40 Meter Tiefe und ist inzwischen stark verschlammt und versandet.

Diese drei Tauchplätze sind in maximal. 30 Minuten von ganz Gozo aus zu erreichen. Die Anfahrt ist schon ein Abenteuer für sich. Nach dem Verlassen der Ortschaft beginnt auf einer sehr schmalen, steilen und mit Schlaglöchern übersäten ?Piste? der Weg zum Parkplatz. Dort angekommen, ist es für die Taucher dann aber wieder sehr komfortabel hergerichtet. Es gibt Bänke auf denen man seine Ausrüstung bequem ausbreiten und zusammenbauen kann. Trotzdem empfiehlt es sich eine alte Strandmatte oder Ähnliches mitzunehmen, damit die Ausrüstung nicht mit dem überall herumliegenden Sand in Berührung kommt. Zwei saubere Toiletten (Dixi Klo) sind außerdem vorhanden.

Auf einer Informationstafel nahe den Stufen, die zu den Einstiegen führen, befinden sich weitere Hinweise zur Lage, zur Historie der Wracks, Warnhinweise des Staates Malta und zu Notfallnummern (Notfallnummer: 112, Gozo Krankenhaus mit Druckkammer: 21 561 600). Diese Hinweistafel sollte auf jeden Fall beachtet werden.

Nach dem ?Aufrödeln? geht es über mehre Steinstufen und die an fast allen Küstenabschnitten zu findenden Steinplatten zu den zwei Einstigen. Der eine Einstieg ist über eine Leiter, die sehr glitschig und mit Algen bewachsen ist, der Andere, rechts davon gelegen, mit einem beherzten Sprung ins Wasser zu erreichen. Die Ausrüstung, vor allem Kameras, sollte daher gut gesichert am Jacket befestigt sein, um einen Verlust zu vermeiden.

Alle drei Wracks sind durch weiße Bojen gekennzeichnet und liegen etwa 150 Meter von der Küste entfernt auf Grund. Vom Ufer aus gesehen liegt außen links die MV Comino Land, in der Mitte liegt die MV Karwela und rechts liegt die MV Xlendi.

Nach dem Sprung ins Wasser empfiehlt es sich bis zu der jeweiligen Boje zu schnorcheln, um dann an der Befestigungsleine in die Tiefe abzutauchen. Dieser Weg ist zwar etwas anstrengender aber notwendig und sinnvoll, damit die Nullzeit nicht unnötig bereits auf dem Hinweg zum Wrack ausgereizt wird. Manchmal empfiehlt es sich auch den Tauchgang um einige Minuten zu verschieben, wenn bereits viele Taucher im Wasser sind. Erfahrungsgemäß wird aber die MV Comino Land seltener betaucht als die MV Karwela.

Die MV Camino Land ist ein 1942 gebauter Mienenleger. Sie wurde unter dem Namen M6 an die Britische Marine (?Royal Navy?) ausgeliefert. Im Jahr 1966 wurde sie dann als Fähre umgebaut und in ?Miner Eagle? umbenannt. Sie wurde als Personenfähre zwischen Valetta und Comino eingesetzt. Danach erfolgte ein weiterer Besitzerwechsel, bei dem sie den heutigen Namen MV Comino Land bekam. 1980 erfolgte der letzte Umbau zu einem Ausflugsdampfer und sie erhielt damit wieder einen neuen Namen: ?Jyllant II?. Mit dem letzten Eignerwechsel 1984 wurde sie wieder in MV Camino Land umbenannt. Sie diente erneut als Ausflugsdampfer und wurde zu Hafenrundfahrten in Valetta eingesetzt. Diese Touren wurden für maximal 480 Passagiere angeboten. Am 12. August 2006 schließlich wurden die MV Comino Land und die MV Karwela mit Unterstützung der EU an der heutigen Position versenkt. Das besondere an der MV Commino Land ist, dass sämtliche Farbanstriche entfernt wurden um die Unterschiede im Bewuchs sowie im Verfall zur MV Karwella festzustellen.

Die MV Commino Land liegt aufrecht in ca. 40 Meter Tiefe parallel zur Küste. Von der Einstiegstelle aus ist ein Kompasskurs von 130 Grad einzuschlagen. Aufgrund der großen Tiefe aller drei Wracks ist es absolut notwendig den Computer ständig zu kontrollieren und im Auge zu behalten, da es sonst sehr schnell zu einem Dekompressionstauchgang kommen kann. Anfänger sollten an keinem der Wracks tauchen.

Abgetaucht wird an der Boje und in einer Tiefe von ca. 27 Metern werden die Aufbauten erreicht. Es empfiehlt sich je nach Sonnenstand eine Seite Richtung Heck hin zu betauchen. Wer will kann bis auf 42 Meter zur Schraube hin abtauchen aber der interessantere Bereich ist sicher im Inneren des Wracks. Dort kommt sehr schnell ein mystischer Eindruck im Dämmerlicht auf, der an die frühere Verwendung erinnert. Für Fotografen bieten sich gerade im Innenraum und an der Winde tolle Motive. Ein Eindringen in das Deck ist von mehreren Stellen aus möglich. Die offene Bauweise und die entferneten Fenster lassen genügend Licht in das Wrack einfallen, so dass nicht unbedingt eine Lampe notwendig ist. Das hinaustauchen ist von überall aus möglich, auf ein Reel kann verzichtet werden.
Mit etwas Glück lassen sich auch Röhrenwürmer und Fadenschnecken finden. Der Fischreichtum und der Bewuchs an der MV Commino Land sind im Gegensatz zur MV Karwella deutlich besser.

Auf dem Rückweg ist ein Riff zum Ufer hin und zum Austauchen bestens geeignet. Dort wimmelt es von Drachenköpfen und mit etwas Glück findet man in den vielen Spalten auch Sepias, Oktopusse und Muränen.

Unser besonderer Dank für die Unterstützung bei den Tauchgängen und die vorbildliche Betreuung gilt der Tauchbasis ?Gozo Aqua Sport? in Marsalforn und unserem südafrikanischen Guide Carl.

Marsalforn, Gozo, 06.10.2011
Titel: Re: dive-inside Gozo
Beitrag von: speedy am 30. September 2012, 19:53:31
Danke Frank für Deinen Beitrag.

WOW das liest sich ja wunderbar. Mir gefallen die Tipps

die in Deinem Bericht sind. Somit weiß man schon mal im
Vorfeld was einen erwartet und was man beachten soll.

Geschichtliches ist auch dabei, das interessiert mich immer
besonders.
Titel: Re: dive-inside Gozo
Beitrag von: gelöschter User am 04. Oktober 2012, 17:58:55
... und wie ich gerade in einer Mail lese sind die Bücher fertig und können wohl in den nächsten Wochen käuflich erworben werden.
cu
Frank
Titel: Re: dive-inside Gozo
Beitrag von: gelöschter User am 23. Oktober 2012, 17:19:13
... das Buch ist da - super!
Titel: Re: dive-inside Gozo
Beitrag von: gelöschter User am 04. November 2012, 14:47:03
Auf taucher.net ist die online-Version verfügbar. Tauchführer -dive-inside Gozo.
Viel Spaß beim lesen!
Frank