Catfish-Divers

Tauchen => Tauchen allgemein;Für Tauchthemen die sich nicht um Tauchtreffen oder -fragen drehen => Thema gestartet von: Nessie am 05. Juni 2013, 21:54:06

Titel: Zur Nachbearbeitung von Unterwasserbildern
Beitrag von: Nessie am 05. Juni 2013, 21:54:06
Hallo Katzenfische,

ich habe von Frank ein paar Fragen zur Nachbearbeitung von Unterwasserbildern
per PN erhalten:


Nach Rücksprache mit Frank will ich jetzt im Forum antworten, in der
Annahme dass das Thema auch allgemein interessant sein könnte.

Zu den Fragen:

"Hallo,
du hast mir mal einen Workflow zur Bildbearbeitung zugesandt.
Das ist aber vermutlich nur für Süßwasserbilder geeignet."

Hallo Frank,

die Bearbeitung von "Salzwasser"-Bildern geht fast genauso.
Das was ich gezeigt habe war nur eine
manuelle Tonwertkorrektur,
die ist für Bilder aus dem Meer ganz ähnlich.
Nur das dort in der Regel der Blau-Kanal sehr dominant ist im Gegensatz
zum Süßwasser wo Grün stark dominiert.
Zusätzlich hatte ich damals noch die Helligkeit der Mitten (-Töne) etwas
heruntergezogen (wegen der Dramatik ).

"Wie ist denn der Workflow für Salzwasser (also Farbwerte und Farbkurven
anpassen bei GIMP bzw. RGB-Werte und Gradienten bei anderen Programmen)."

Also wie gesagt ganz ähnlich, aber ich werde um vielleicht etwas verständlicher
zu sein auf den Workflow noch einmal kurz eingehen.


Mein Workflow zur (Farb-) Nachbearbeitung von Unterwasserbildern


0. Bilder

Die Bilder hier sollen *.jpg -Dateien sein (JPEG).
(Zu RAW -Dateien schreibe ich
vielleicht noch später etwas. )
Ob eine manueller Weißabgleich (WB) oder Filter bei den Aufnahmen verwendet
wurden ist im Prinzip für die weitere Bearbeitung nicht so wichtig.
Bei den Aufnahmen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Lichter
nicht anstoßen. D. h. die hellsten Bildbereiche sollten weder völlig weiß sein,
noch gar keine Farben oder keine Zeichnung mehr enthalten.
Das erreicht man z. B. mit einer Belichtungskorrektur (-EV).

 
1. Manuelle Tonwertkorrektur
 
 Adobe Photoshop:
 
 Bild -> Anpassen -> Tonwertkorrektur
 
 Gimp:
 
 Farben -> Werte
 
 Dabei sind die einzelnen Farbkanäle nacheinander zu bearbeiten. Man sieht
 jeweils das Histogramm für den entsprechenden Kanal, dieses lässt sich durch
 Marken links und rechts unten beschneiden. Die Beschneidung kann nach Gusto
 erfolgen. Ich achte in der Regel jedoch darauf, dass keine Informationen
 weggeschnitten werden (nicht in die Kurve schneiden), dass in keinem Kanal die
 Lichter oder die Schatten anstoßen und das ein etwa natürlicher Eindruck in
 dem Vorschaubild entsteht.
 

 2. Einstellen der Farbbalance

 
 Adobe Photoshop:
 
 Bild -> Anpassen -> Farbbalance
 oder besser vielleicht
 Bild -> Anpassen -> Variationen
 
 Gimp:
 
 Farben -> Farbabgleich
 
 Hier können noch störende Farbstiche entfernt werden.
 
 
3. Farb-Sättigung anpassen
 
  Adobe Photoshop:
 
 Bild -> Anpassen -> Farbton/Sättigung
 
 Gimp:
 
 Farben -> Sättigung?
 
 Bei der manuellen Tonwertkorrektur kann es sein, dass die Farben zu sehr
 "aufgesteilt" werden. Das Bild erscheint dann vielleicht etwas zu bunt.
 
 
4. Helligkeit und Gradation anpassen
 
  Adobe Photoshop:
 
 Bild -> Anpassen -> Gradationskurven
 
  Gimp:
 
 Farben ->   Kurven
 
 Korrekturen nach Gusto. Z. B. um wichtige Details zu betonen.
 
 
So das wars im wesentlichen zu den Farben.
Zusätzlich kann man natürlich noch viel machen.
Ein Trick ist z. B. mit dem Kanalmixer mehr Rot ins Bild
zu "fälschen".

  Adobe Photoshop:
 
 Bild -> Anpassen -> Kanalmixer
 
  Gimp:
 
 Farben -> Komponenten -> Kanalmixer
 
 
 
 
 Noch ein Wort zur Bildverarbeitungs- Software
 
 Ein Klassiker ist der Adobe Photoshop.
 Für Einsteiger ist Photoshop Elements vielleicht eher geeignet.
 
 Ältere Versionen kann man sich immernoch kostenlos bei Adobe herunterladen.
 
 Siehe hier:
 
http://www.catfish-divers.eu/index.php/topic,3025.msg34361.html#msg34361

Wenn man die Diskussion bei Heise verfolgt soll die Benutzung dieser Programme
nicht mehr legal sein. Dazu im Widerspruch steht jedoch, dass die links
mit Seriennummern immer noch online sind.


Gimp ist Freeware und gibt es an verschiedenen Stellen im Netz.


Wer RAW -Dateien mit den alten Versionen von PS oder PSE bearbeiten will
muss über das DNG -Format gehen. Dazu gibt es den kostenlosen
DNG Converter von Adobe.


Adobe DNG Converter for Windows:

http://www.adobe.com/support/downloads/product.jsp?product=106&platform=Windows


Ciao Jens
Titel: Re: Zur Nachbearbeitung von Unterwasserbildern
Beitrag von: gelöschter User am 06. Juni 2013, 15:59:34
Hallo Jens,

Danke für die umfassende Beschreibung.
Da kann ich aus einigen Bildern vom Ägyptenurlaub noch einiges Rausholen.
cu
Frank