Catfish-Divers
Allgemein => Reiseberichte;Berichte zu euren Urlaubsreisen (auch ohne Tauchen) => Thema gestartet von: Nessie am 16. November 2008, 19:19:18
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Namibia Log
Dieser dunkle kalte Novembersonntag ist der nahezu perfekte Gegensatz zu der
gnadenlosen Sonne in den Wüsten Namibias.
Also: wir haben eine 5233 km lange dreiwöchige Selbstfahrertour mit dem
kleinsten Leihwagen mit Klima (wichtig!) über die größtenteils staubigen
Pisten Namibias gemacht. Die Übernachtungen waren alle vorgebucht. Das hat
sich als sehr vorteilhaft herausgestellt, denn wer will schon bei sengender
Hitze Stunden damit verbringen, Pensionen und Ranches anzutelefonieren oder
bei der Anfrage vor Ort im Notfall 200 km weiter fahren zu müssen. Dass wir
meistens nur eine Übernachtung am selben Ort hatten, war dabei weniger
stressig als gedacht.
Begonnen hat die Tour in Windhoek. Von dort aus sind wir dann mit dem Süden
beginnend eine große Runde im Uhrzeigersinn durch das Land gefahren.
Am Abend in Windhoek sind wir dann in JoeŽs Beerhouse gelandet (natürlich!
wird der erfahrene Namibiafahrer sagen :). Joe ist Deutscher und sein Laden
hat dann auch typisch deutsche Küche (von Jägerschnitzel bis Eisbein). Mit
Getränken ist es in Namibia einfach, weil es dort nur Bier gibt, das nach
dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird.
Also, der deutsche Einfluss im Land ist immer noch stark und oft kommt man
mit deutsch ohne Probleme weiter. Und oft findet man in den kleinen Städten
eine Deutsche Bäckerei. Das heißt, es gibt dann recht oft Kaffee und Kuchen.
Danke liebe Süd-Wester Kaffetanten.
Der erste Stop in Richtung Süden war dann die Bagatelle Kalahari Game Ranch.
Uns erwarteten dort sehr komfortable chalets und wir machten unseren ersten
game drive mit sun downer durch die Kalahari.
Und dann ging es schon los mit den Springböcken, Kudus, Spießböcken (Oryx),
Gnus (Wilde Beast), Trappen, Straußen und unserer ersten und einzigen
Schlange, einer Kapkobra. Das, was man so rumlaufen sieht, gibt es dann auch
beim in der Regel sehr stilvollen dinner - wie Oryx, Kudu, Strauß und einmal
auch Giraffe :( . Dieses sehr angenehme Bild der Ranches sollte sich noch
oft wiederholen.
Die Fahrt ging dann weiter über Keetmannshoop zum Fish River Canyon über Aus
nach Koolmannskuppe und Lüderitz. In Lüderitz war es dann empfindlich kalt
(ca. 17°C) - für jemanden der aus der Wüste kommt. Der Ozean ist ebenfalls
kalt (12°C) und soweit ich es sehen konnte auch trübe. Wahrscheinlich habe
ich deshalb auch keinen Tauchshop bemerkt.
Einen tollen gamedrive hatten wir zwischendurch auf der Sinclair Guest Farm
mit der Sichtung von Bat Eared Foxes und einer Löwin. Wobei diese hier
wirklich nichts zu suchen hatte und die Farmerin wegen der draußen stehenden
Kälber einigermaßen beunruhigt war.
Es ging weiter zum Namib Naukluft Nationalpark mit der berümten Sossusvlei
(vlei=Düne).
Der Klassiker ist es ja eigentlich, auf diese höchste Düne Namibias zu
steigen. Aber nachdem wir nach 200 m im Desert Camp auf dem Weg vom Zelt zur
Rezeption und zurück völlig erschöpft und überhitzt entlang geschlichen
sind, haben wir uns entschieden, uns die Wüste von oben per Ballonfahrt
anzuschauen. Und so eine Ballonfahrt mit anschließendem Sektfrühstück ist
einfach großartig.
Weiter ging es über Swakopmund, der wahrscheinlich deutschesten Stadt
Afrikas, ins Hohensteinmassiv (Erongo). Und weiter über Twyfelfontein in
Richtung Etosha Nationalpark.
Im Park hatten wir zwei Unterkünfte und eine davor und eine danach. Der Park
ist natürlich was für Tier- und Fotoliebhaber. Wenn es üblicherweise nicht
regnet, dann kann man schon an den Wasserlöchern mehr sehen als in den
größten Zoos. Die Wasserlöcher an den Camps sind auch Nachts mit
Scheinwerfern beleuchtet. Jedoch hatte es an einem Tag stark geregnet, d.h.
das Wasserloch war leer. Es hatten sich aber im Camp vielleicht 50 Leute
versammelt und starrten auf den leeren Tümpel. Ich sagte dann zu einem
Engländer, den ich beim dinner kennengelernt hatte, dass in solchen Fällen
ab 24 Uhr die Angestellten angewiesen sind, Tierhäute anzuziehen und zum
Wasserloch zu gehen. Sein Lachen war dann etwas zu laut, so dass uns sofort
eine Frau mit erhobenen Zeigefinger: ?You are not allowed to make this noise
at the waterhole!!!? belehrte. Nun hatten wir auch noch die fehlenden Tiere
verscheucht.
Die letzte Station war dann das Waterberg Plateau Camp. Mit dem Weg zum
mountain view und dem Blick im das so weite Land nahmen wir Abschied von
Namibia.
Hier ist noch ein link zu unseren Bildern:
http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/namibia-fall-2008 (http://www.dpreview.com/galleries/516819303/albums/namibia-fall-2008)
Weil alles so gut organisiert war, erlaube ich mir auch mal, etwas Werbung
für Elefant-Tours zu machen:
http://www.elefant-tours.de/namibia/namibia_selbstfahrertour_DasBesteNamibias_na20dabest.htm (http://www.elefant-tours.de/namibia/namibia_selbstfahrertour_DasBesteNamibias_na20dabest.htm)
Und als letztes empfehle ich den Klassiker unter den Namibia Reiseführern:
?IwanowskiŽs Namibia?
Ciao Jens
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Hi Jens,
ein klasse Beitrag. :D
Der Urlaub klingt ja mal richtig stark. Dazu könnt ihc mich doch glatt auch mal überreden lassen. :D
...wobei ich aber fürchte das nach 5200km mit manche Körperteile wohl etwas geschmerzt hätten. ;)
Die Bilder find ich ja mal richtig geil. Wie aus ner Wüstendoku. :D
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WOW - ich bin echt platt!!
Das ist ein Hammerbericht mit traumhaften Fotos!!
Vielen lieben Dank dafür :-* :-*
Die Tiervielfalt ist ja wirklich der Hammer - ich glaub, ich hab mein nächstes Fernreiseziel schon gefunden *schwärm*
Was ist denn das für ein Gecko auf den Fotos bzw. auf deinem Avatar?
Der sieht ja cool aus - so zweifarbig ;)
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Hi Melli & Dirk,
der Gecko ist ein Agamen Männchen bei Twyvelfontain. ;)
Die waren dort echt super drauf und habe sich von einer Pose
in die nächste geworfen ;D
Ciao Jens
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Wow, Deine Bilder könnten auch aus GEO oder National Geographic sein. Du kannst wirklich gut fotografieren.
Dort sieht man ja eine größere Artenvielfalt als in Kenia. Und die riesigen roten Sanddünen sind spektakulär.
Wie lange ward Ihr denn für diese lange Strecke unterwegs? Und darf man fragen, wieviel der Spaß gekostet hat?
Mein großer Traum ist es ja, auch mal mit einem Ballon über solch eine Landschaft zu schweben. Wie teuer war das denn?
Sorry aber ich würde Namibia gerne mal besuchen... :D
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Hallo Christine,
Vielen Dank für die begeisterte Fotokritik ::)
Hier sind noch ein paar Zahlen:
Das Beste Namibias
Preis pro Person im Doppelzimmer: 1140 Euro
>>> Hinflug am 21. 10.08
>>> Rückflug: 10.11.08
>>> Air Namibia
>>>
>>> für 970,-- ? pP
VW Chico o.ä., 4-türer, Klima: 760 Euro
Toyota Corolla o.ä., 4-türer, Klima: 880 Euro
Nissan X-Trail SUV 2 x 4 o.ä., 4- türer, Klima: 1370 Euro
Nissan double cab 4 x 4 o.ä, 4- türer, Klima: 1690 Euro
Die Ballonfahrt hat dann noch 350 Euro pP gekostet.
Ansonsten ist es im Land recht billig weil der Euro im Moment relativ stark ist.
Also Benzin und Kaffee und Kuchen kann man sich gut leisten :)
Ciao Jens
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Ups, da kommt ja Einiges zusammen. :-\
Ich glaube, das überschreitet ein klitzekleines bißchen meine finanziellen Ressourcen. ;)
Ist ja teurer als die Malediven, das will was heißen. Trotzdem wunderschön!